archiv 2

 

avocados

Vorneweg; Ich esse sehr gerne Avocados. Gefühlt gibt's im Moment kaum ein Rezept für Smoothies, Süsses oder Dips ohne Avocado. Avocados sind ein Superfood und gesund. Avocados ersetzten Butter und/oder Eier in der veganen Küche, usw....

Mir war bewusst, dass Fleisch oder viele verarbeitete Lebensmittel (auch Fleischlose!) eine miese Ökobilanz haben. Aber nachdem ich diesen Artikel gelesen habe, haut es mich fast aus den Socken.

http://www.zeit.de/2016/43/avocado-superfood-anbau-oekologie-trend

Hier das wichtigste:

Avocados brauchen ca. 1000 Liter Wasser pro Kilo zum Wachsen, das sind etwa 2 1/2 Avocados. Produziert werden sie in Ländern, wo nicht mal alle Leute Zugang zu sauberem Wasser haben. Von Abholzung und Pestiziden sag ich jetzt mal nix. Dann müssen sie ja von weit her zu uns transportiert werden, aufwändig verpackt, damit sie schön anzusehen sind und keine Dellen bekommen, was die Ökobilanz zusätzlich verschlechtert. In Europa unreif angekommen werden sie künstlich zum Reifen gebracht, mit Ethangas, und mit Ultraschall auf Dellen untersucht.

All diese Schritte sind aufwändig und intensiv.

Das zeigt einmal mehr, dass wir gescheiter vorwiegend einheimische Produkte essen sollen. Für mich zählt auch Fleisch dazu, im Nachbardorf als Kalb oder Rind bei einer Familie aufgewachsen oder auf der Jagd geschossen von meinem Mann. Nicht täglich, aber 1-2 x die Woche und auch ziemlich alles davon und nicht nur die „schönen“ Stücke. Die Ökobilanz ist damit sicher besser als die der oben erwähnten Avocados.

Was ich damit sagen will; wenn wir ab und zu eine Avocado essen ist das ok, aber auch wenn wir mal ab und zu (nachhaltig produziertes) Fleisch essen, sind wir keine Verbrecher und die Welt geht deswegen nicht unter.

Esst gut und geniesst es!

Mehr Infos zur Ökologie:

http://www.wasserfussabdruck.org

https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/Klimawandel_auf_dem_Teller.pdf

diätfrust

Neujahrsvorsätze sind gefasst, Fitnessabo ist erneuert, Diäten werden gestartet. So siehts scheinbar bei vielen Leuten aus, glaubt man den Medien. Die Frauenzeitschriften starten bereits jetzt im Januar mit Artikeln zum erreichen der Bikinifigur. Und ich stehe erst jetzt so richtig auf den Skiern, nachdem wir endlich richtig Winter haben....

Darum auch von mir zwei-, drei Gedanken zum Thema:

Diäten sind für mich Programme, die irgendwelche Restriktionen enthalten

  • weglassen oder einschränken von... (Fett, Kohlenhydraten, Zucker, usw...)
  • abwiegen, nur bestimmte Menge von...
  • zählen (Kalorien, Mengen..)
  • Zeitvorgaben, wann was wie essen (z.B.abnehnmen im Schlaf)
  • Verbote von ganzen Lebensmittelgruppen (Laktose-, Fruktose- ,Glutenfrei, keine Milchprodukte)

Solche Einschränkungen machen für mich nur Sinn, wenn sie medizinisch notwendig sind und nicht zum Abnehmen oder weil es gerade ein Trend ist.

Jede Diät funktioniert eine Zeitlang, nur schon weil man sich bewusst mit dem Thema Essen auseinandersetzt. Es klappt alles Zählen, Wiegen, extra kochen, vielleicht sogar mehr bewegen. Solange es gut läuft, sind die meisten hochmotiviert so schnell und am besten soviel wie möglich abzunehmen.

Und dann holt einen das Leben ein....

Die meisten fallen zurück in alte Gewohnheiten beim ersten Frust, bei Zeitmangel, Ferien, Festtagen, Einladungen, es gäbe noch ganz viel Gründe, warum es gerade nicht geht.... Oder wenn die Waage nicht mehr konstant schnell weniger Gewicht anzeigt, dann kommt Frust auf. Man hat sich doch dies und jenes verklemmt und nicht gegessen. Vielleicht ist auch einfach das Wunschgewicht erreicht, jetzt darf man ja wieder essen, Diät beendet.

Und dann gehts wieder munter aufwärts, manchmal sogar zu höherem Gewicht als vor der Diät. Aus lauter Schuldgefühlen und Es-nicht-geschafft-haben-Frust isst man weiter....

Essen hilft auf die schnelle gegen viele unangenehme Gefühle, wenn doch nur die Waage oder kneifende Hose nicht wären....

Die Fakten:

Abnehmen können viele, das Gewicht halten nach 3 Jahren seit Diätbeginn nur ca. 15%. Sehr ernüchternd...

Der Grund: man baut IMMER auch Muskeln ab beim Abnehmen, der Energieverbrauch sinkt, Körper denkt er ist in einer Hungersnot und schaltet auf überleben. Jede Kalorie wird gebunkert..Jojo Effekt!!

Also wie abnehmen? Was funktioniert?

Es ist möglich und braucht Geduld.

Mehr nächstes mal.....

wie kann ich nachhaltig abnehmen?


Wie versprochen mehr zum Thema Abnehmen oder, besser gesagt, auch zum Gesund und Fit bleiben...

So als grobe Orientierung was es dazu braucht um sein Wohlfühlgewicht zu erreichen oder zu halten, gehören für mich vier Dinge:

Bewegung Entspannung bewusstes Essen Achtsamkeit

Da ich zur Zeit wieder am Vormittag als Kinderskilehererin unterwegs bin, ist das Thema Bewegung für mich gerade am aktuellsten.

Heute Morgen war es im Tal neblig, aber kaum zuoberst mit dem Sessellift angekommen, sah ich eine andere Welt. Der glitzrige Schnee, die strahlende Sonne, die noch unbefahrene Piste, Glücksgefühl pur!!!

Dann hinunterfahren, wie tanzen und fliegen gleichzeitig, sausen, den Fahrwind im Gesicht, die Kälte auf der Haut. Spüren, dass man sich bewegt, den Körper etwas fordert.

Klar, nicht jeder hat das Privileg im Pardies zu wohnen wie ich........Aber was ich damit sagen will: Bewegt Euch! Findet etwas das Ihr gerne macht. Ganz egal ob Morgenspaziergang, Yoga vor dem Schlafengehen, irgend ein Mannschaftssport oder was auch immer. Nichts Schlimmeres als sich selbstauferlegte Sportprogramme, die keinen Spass machen. Es sollte nicht in erster Linie ums Kalorienverbrennen gehen, sondern Freude machen.

Das Gefühl danach ist viel besser, als die Unzufriedenheit nach dem Herumhängen oder Herumstressen, versprochen!

Vielleicht muss man sich zum Starten aufraffen, herausfinden, was man gerne macht. Überlegen was man vielleicht früher mal gerne getan hat. Mit wem möchte man sich bewegen? Alleine, Freunde, Partner, Verein? Dann ganz wichtig: kleine Ziele!! Lieber jeden Tag mal eine Viertelstunde um den Block oder ein paar mal die Woche etwas länger als sich die Latte zu hoch legen und dann aufgeben, weil es zu stressig wird oder die Zeit fehlt. (Das ist eh eine Ausrede! Ich behaupte, jeder kann irendwann am Tag kurz etwas Zeit aufbringen, fürs Fernsehen oder Handy reicht es auch immer....)

Muskeln aufzubauen mit Krafttraining ist auf lange Sicht das idealste um mehr Energie zu verbrauchen. Geht in ein Fitnesscenter und lasst Euch ein individuelles Programm zusammenstellen.

Kurze Kraftübungen für Zuhause gehen auch, falls man weiss wie und keine Beschwerden hat. Das geht sogar im Büro....Wenn Ihr unsicher seid oder auch nicht so gesund oder sonst irgendwie eingeschränkt im Bewegen, hilft Euch auch eine guter Physiotherapeut etwas zu finden.

Und das wichtigste überhaupt ist Alltagsbbewegung. Was geht, zu Fuss machen und Treppe statt Lift usw. Alles schon gehört, wird aber immer noch unterschätzt. Aktive Menschen verbrauchen ca. 300 kcal. mehr täglich als Coutschpotatos und Liftfahrer, und das im Alltag, ohne dass es ihnen überhaupt bewusst ist.....Hochgerechnet wäre das in einem Monat eine Gewichtsreduktion von etwas mehr als einem Kilo, nur so als Ansporn...

Also, rafft Euch auf vom Sofa und bewegt Euch, habt Spass!!

und nächstes Mal dann mehr zur Entspannung......ganz wichtig!!



schokoladenkuchen

Dieses Rezept wird bei uns von verschiedenen Famillienmitgliedern seit Jahren gebacken, ursprünglich ist es vermutlich aus einem Kochbuch meiner Grossmutter. Ich habe es noch ein wenig "modernisiert". Es ist deswegen nicht automatisch kalorienarm, weil es von mir kommt, wie manche vermuten. Je nach Schokolade, kann mann den Zucker auch nach Geschmack auf 200gr reduzieren. Und ich habe meistens Vollkornzwieback zuhause.

Mir ist es wichtig, "echte" Lebensmittel zu brauchen, egal ob zum Backen oder Kochen. Die Butter ist von der Alp, die Schokolade qualitativ hochwertig, wenn möglich Fairtrade und Bio. Aber das ist natürlich jedem selber überlassen, welche Produkte man nimmt. Aber mit guten Lebensmitteln gibt es einen sehr guten Kuchen.

Ich finde, zu einem speziellen Anlass, mit Genuss und ohne schlechtes Gewissen gegessen, sollte auch ein süsses, mastiges, schokoladiges Stück Kuchen möglich sein.....

Viel Spass beim Backen....

zutaten schokoladenkuchen

125    gr.       zimmerwarme Butter

230   gr.       Zucker

    6               Eigelb                               zusammen schaumig rühren

250   gr.       Magerquark                     dazurühren

150    gr.       Dunkle Schoggi              im Wasserbad schmelzen

    2    El.       starken Kaffee                 zur Schoggi dazurühren

  50   gr.       Dunkle Schoggi,             grob gehackt

250   gr.       Mandeln                           gemahlen

  10   Stück Zwieback                          in einem Gefrierbeutel mit dem Wallholz zerdrücken

     1   Prise   Backpulver                      alles mischen

     6              Eiweiss

     1   Prise  Salz                                    steif schlagen, unter die Masse heben


Backen: in einer gefetteten, bemehlten Springform 50-60 Min. bei 160 ° Umluft backen.

Der Kuchen sollte innen noch feucht sein, zum servieren mit Puderzucker bestreuen oder mit einer Schokoladenglasur überziehen oder mit Früchten oder einem "Tupf" Schlagrahm garnieren. Geniesst es und guten Apettit!

entspannung

Also, ich entspanne mich gerne in der Badewanne. Aber um das Foto hinzukriegen, war ich etwas gestresst...

Und schon sind wir voll im Thema. Zuerst einmal, warum ist Entspannung so wichtig? Sind wir denn alle so gestresst? Hier ein gutes Beispiel mit Bild:

Quelle: Yvonne Maurer, weiterentwickelt von Heike Hinsen, eigene Bearbeitung

Im optimalen Fall planen wir etwas, werden aktiv und tun dies, ein Gefühl des Wohlbefindens folgt, weil es getan ist und dann können wir entspannen. Weniger optimal ist, wenn wir nur noch zwischen Planen und Handeln rotieren, dann entsteht Stress, die Bestätigung und Entspannung fehlen und irgendwann gehen die Ideen und die Kreativität verloren. Unser Körper ist für kurze Stresssituationen eingerichtet. (Zum Beispiel für die Flucht vor dem Säbelzahntiger, als wir noch in Höhlen wohnten). Aber wenn die Anspannung anhält, immer wieder oder über längere Zeiträume, dann können die Stresshormone den ganzen Stoffwechsel unseres Körpers negativ beeinflussen. Unruhe, Schlafstörungen, Bluthochdruck, mehr Hunger, verminderte Verdauungsaktivität, reduzierte Fettverbrennung und dadurch eine Gewichtszunahme, können die Folgen sein.

Stressfaktoren gibt es viele, nicht nur zuviel Arbeit. Auch dauernde Erreichbarkeit, zuviel Freizeitprogramm, Leistungssport, zu hohe Anforderungen an sich selber, Perfektionismus aber auch Unterforderung, Frust oder Langeweile, können stressen.

Gerade auch im Zusammenhang mit dem Thema Ernährung gibt es bei vielen Stress...Schlechtes Gewissen über Gegessenes; Sportprogramme die keinen Spass machen, nur um abzunehmen; was ist noch gesund?; darf ich das, soll ich das, muss ich das essen? ; was zeigt die Waage denn heute an, 200gr mehr wie gestern? Ich könnte noch viele Beispiele bringen, Ihr wisst wahrscheinlich, was ich meine....

Darum entspannt Euch. Aber wie? Das ist auch etwas sehr individuelles. Für Leute die körperlich arbeiten, kann es das Sofa sein. Jemand, der den ganzen Tag in einem Büro sitzt braucht vielleicht Sport um sich zu entspannen. Wenn man den ganzen Tag mit vielen Leuten umgeben ist, braucht man oft einfach Ruhe. Ist man oft alleine, ist ein gutes Gespräch mit netten Leuten entspannend oder irgendeine Aktivität in einem Verein. Stellt Euch NICHT täglich auf die Waage, einmal die Woche genügt! Wenn überhaupt....

Und zum Thema Essen und Entspannen: Essen als solches sollte NICHT zur Enspannung oder Belohnung herhalten, so nach dem Motto:“ Heute habe ich geschuftet, jetzt gönne ich mir was!“

ABER, einen etwas entspannteren Umgang mit der Ernährung würde manchem guttun. Von allem etwas, nicht übertreiben, kein schlechtes Gewissen bei jedem „Ungesunden“ oder „Unerlaubten“. Das schlechte Gewissen macht den Stress, nicht das kleine Stück Schokolade. Und die ganze Schokolade haut man nur rein, weil man sie sich sonst verbietet, und denkt:“ Jetzt ist es eh egal!“

Am besten fragt man sich:" Was brauche ich jetzt?". In sich hineinspüren...... entspannen. Essen nur bei Hunger!!

Das Thema Achsamkeit wäre doch was beim nächsten Blog......

Gebadet hab ich schon, ich lese jetzt mal ein bisschen in meinem Buch, brauche ein bisschen Entspannung nach dieser anstrengenden Schreiberei.....

achtsamkeit

Kürzlich habe ich Brot gebacken, und als es aus dem Backofen zu duften anfing, dachte ich mir: „Jetzt riecht es aber gut....!“

Und dann wurde mir bewusst, dass ich abgewogen, gemischt, geknetet hatte ohne viel Achtsamkeit.

Darum mal auf Anfang...Selbstgemachtes Brot wäre wieder mal was.....Was brauche ich?

Eine Schüssel, die glänzende aus Chromstahl mit dem gebürsteten Äusseren, die fühlt sich so kühl an. Dann Mehl, seidig und weich, in die Schüssel. In der Mitte mache ich eine Mulde mit der Holzkelle. Handwarmes Wasser, so in der Temperatur, dass man es kaum merkt am Finger, nur die Nässe. Ein wenig krümeliges Salz, das mit einem lustigen Geräusch aus dem Behälter rieselt. Die Hefe aus dem Kühlschrank riecht etwas speziell und hat eine Konsistenz wie Knete. Jetzt hab ich alles drin. Mit den Händen mische ich alles zusammen, das fühlt sich ganz eigen an. Dann fange ich an zu kneten, brauche Kraft aus den Armen und in meinen Händen. Der Teig klebt an der Arbeitsfläche, mit ein wenig Mehl wird er elastisch und macht so ein schmatzendes Geräusch, wenn ich ihn hochnehme. Zurück in die Schüssel und mit einem frischen Küchentuch, das noch den Geruch von etwas Waschmittel und Sonne hat, abdecken. Teig aufgehen lassen. Formen, jetzt ist er noch weicher und riecht anders als vorher, von der Hefe. Backen. Den Geruch des frischen Brotes, in der Küche und überall.

Am Abend am gedeckten Tisch sitzend, das frische Brot anschneiden. Das Geräusch, wenn man mit dem Messer durch die Kruste schneidet. Die harte Butter aus dem Kühlschrank mit dem Messer auf das weiche Brot streichen. Einen selbstgemachten Gelee mit Salbei und Zitrone (Rezept folgt vielleicht mal....) der den Geruch des vergangenen Sommers hat, drauf schmieren, rein beissen, mmmmhhh....Die Zähne durch die Kruste ins Weiche, den Geschmack von allem auf der Zunge. Mit Kauen spüren, wie sich der Geschmack entfaltet und die Konsistenz verändert. Kauen,bis das Brot ganz breiig ist. Schlucken, und sich auf den nächsten Bissen freuen. Genuss pur....

So läuft es natürlich auch bei mir nicht immer und bei allen Mahlzeiten ab. Aber was ich damit ausdrücken möchte, viele Probleme mit Essen + Gewicht und auch sonst, liegen an der mangelnden Achtsamkeit. Wenn wir wenigsten bei einer Mahlzeit am Tag bei den ersten fünf Bissen so essen, ist schon ein Anfang gemacht hin zu bewussterem, langsamen Essen. Dann Schmeckt man auch die Qualität der Nahrungsmittel und ist sich bewusst, ob man satt wird.

Oft isst man nebenbei, was gerade verfügbar ist oder halt weil es gerade Z'mittag gibt. Man kriegt einen Teller voll geschöpft und hat gelernt aufzuessen. Ob es schmeckt oder nicht....Vielleicht läuft auch noch der Fernseher oder PC nebenher, oder man diskutiert gerade noch am Tisch die Schulnoten oder den Streit der Nachbarn oder was auch immer......

Auf einmal ist der Teller leer, der Bauch zu voll und man ist müde. Oder man isst aus anderen Gründen als Hunger. Aus einem innerem Hunger.

In den Beratungen üben wir manchmal etwas so ganz banales wie Essen mit allen Sinnen. Oder wir finden zusammen raus auf was für einen Sinn jemand ganz besonders anspricht, den man auch bei „innerem Hunger“ oder emotionalem Essen anders nähren kann als durch essen. Darum mein Tipp:

Esst und Lebt mit allen Sinnen; wie klingt es, wie spüre ich es, wie duftet es, was macht es mit mir, welche Gefühle löst es aus usw. Bezieht alle Sinne mit ein, macht es Euch schön.

Dann kommt automatisch mehr Genuss ins Leben, die (Ess-) Probleme reduzieren sich oder haben nicht mehr so einen grossen Stellenwert. Die Zufriedenheit steigt, Achtsamkeit schenkt einem kleine Glücksmomente die man sonst gar nicht bemerkt. Probiert es aus, und falls jemand dabei Hilfe braucht und mit mir Schokolade oder frisches Brot langsam genussvoll essen will, meldet Euch........

Buchtipp: Schlank durch Achtsamkeit

bewusst essen

Das Problem mit diesem Blog ist, dass ich über sooo viele Dinge was schreiben könnte. Alles hängt irgendwie zusammen, das macht ja auch das Ganzheitliche zum Thema in den Beratungen. Also habe ich wieder mal ein Mindmap gemacht, so seht Ihr auch mal bildlich dargestellt was in meinem Kopf so abläuft.Ich liebe Mindmaps....

Was ist bewusstes oder „gesundes“ Essen? Für fast jeden ist seine Art zu essen wahrscheinlich normal, ausser wenn einem bewusst ist, das ein Problem besteht. Dann gibt es gefühlte 100000000 Ernährungsempfehlungen, Diäten und Programme, jede mit dem Anspruch genau das Richtige und Einzige zu sein.

Ich versuche mal einen kleinen Bereich davon zu beschreiben, so wie ich es sinnvoll finde....

mahlzeitenrhythmus

Wenn nicht besondere Umstände vorliegen wie viel Sport, Krankheiten, Schwangerschaft/Stillzeit oder bei Kindern, reichen in der Regel in der heutigen Zeit (wir verbringen den Tag nicht mit Mammuts erlegen und Beeren sammeln!) drei Hauptmahlzeiten. Dazwischen sollten 4-5 Stunden liegen in denen der Magen nichts tun muss. Das heisst, auch kleine Snacks, immer wieder ein Kaffee mit Milch und/oder Zucker, Süssgetränke, Fruchtsäfte, Zückerli usw. sollte man weglassen. Und ich rede jetzt nicht von irgendeiner Massnahme zum abnehmen.

Es erstaunt mich immer wieder, vor allem in der Stadt, wie viele Leute mit einem Kaffeebecher, einem gekauften Smoothie oder Brötchen in der Hand durch die Gegend hetzen. Dabei geht völlig vergessen, was für Energiemengen einfach so nebenbei verdrückt werden, ohne sich dessen eigentlich bewusst zu sein. Hab's mal gegoogelt; ein Latte Macchiato mit Geschmack kommt locker auf 250 Kcal. mittlere Bechergrösse!. Das ist vergleichbar mit einem kleinen Frühstück. Und von Süssgetränken (und Fruchtsäften) darf ich gar nicht anfangen, das ist ein eigenes blogfüllendes Thema.

Da sind wir wieder beim achtsames Essen (und trinken)....

Esst bei den Hauptmahlzeiten von allem etwas und soviel, dass Ihr gerade satt seid und für die nächsten paar Stunden keinen Hunger kriegt. Mit von allem etwas meine ich Kohlenhydrate (Beilagen), gesunde Fette (zum kochen und in Saucen, als Butter auf dem Brot, Nüsse), Eiweiss ( Käse, Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Tofu usw.) und immer auch Früchte, Gemüse und Salat.

Etwa die Hälfte einer Hauptmahlzeit Mittags und Abends sollte der Früchte- / Gemüse- / Salatanteil sein. So kommt man auch auf die berühmten 5 am Tag https://www.5amtag.ch/ . Ich spreche immer noch von Empfehlungen für ganz normalen Leute. Die Waldarbeiter, Spitzensportler und Kinder im Wachstum (ausser die mit Gewichtsproblemen) können auch mehr oder öfter essen.

Leute die kein Frühstück mögen, können ja idealerweise etwas zur Arbeit mitnehmen oder kaufen und dann langsam und mit Genuss in der Pause essen....

Bei den Meisten findet das Abendessen ja eher später statt, da ist es gut möglich das es Sinn mach zum Z'Vieri etwas Kleines zu essen, z.B. Eine Frucht oder ein kleine Handvoll Nüsse, dass man nicht halb verhungert über das Abendessen herfällt und dann zu viel zu schnell isst.

Süsses oder Dessert am besten nach dem Mittagessen zum Genuss, dann reicht auch eine kleinere Menge, als wenn man beim Hunger am Nachmittag zuerst zu Guetzli oder Schoggi greift...

Dazwischen genug trinken, am besten banales, gutes Wasser oder ungesüssten Kräutertee.

Jeden dieser Punkte kann man natürlich noch unendlich detaillierter ausführen, aber vielleicht nächstes mal.....sonst raucht's uns allen aus den Ohren.

Wer selber mehr lesen möchte: http://www.sge-ssn.ch

Habt Ihr Fragen, Vorschläge, konstruktive Kritik? Schreibt mir, ich freue mich darüber....

bewusst essen zum zweiten

hunger / satt / papppsatt oder übersatt / gluscht

"Esst bei den Hauptmahlzeiten von allem etwas und soviel, dass Ihr gerade satt seid und für die nächsten paar Stunden keinen Hunger kriegt."

Diesen Satz konntet Ihr im letzten Blog lesen, aber in den Beratungen, oder auch bei mir selber, habe ich gemerkt, dass ist gar nicht so einfach. Ja was ist eigentlich Hunger? In unseren Breitengraden und in unserer Zeit in der wir leben, wissen viele gar nicht mehr, was Hunger ist. Vielleicht mal nach einer Bergtour oder einem Nachmittag beim Heuen oder anderen körperlichen Anstrengungen. Aber oft isst oder trinkt man schon wieder was, bevor dieses Gefühl richtig spürbar ist.

Hunger ist ein vor allem ein körperliches Gefühl, sehr individuell, unspezifisch. Das heisst, wenn ich anfange zu studieren, ob ich noch von diesem feinen Käse im Kühlschrank habe, oder ob die Chips wohl schon jemand gegessen hat, dann ist das spezifisch. Ich denken dann an bestimmte Nahrungsmittel, und das sind eindeutig Gelüste oder Gluscht, auf Schweizerdeutsch. Das ist kein Hunger!!

Hunger ist auch nicht wenn man aus emotionalen Gründen isst, das ist nochmal ein ganz anderes Thema, über das ich demnächst hier in diesem Blog unbedingt schreiben werde.....

Aber ich schweife ab, zurück zum Thema:

Hunger beginnt mit einem körperlichen Gefühl, z.B. Im Magen und Bauch, es grummelt oder zieht sich zusammen, kann sich zu Bauchweh steigern oder kann sich dann auch ganz unterschiedlich äussern. Ich kriege irgendwann kalt und werde müde, andere werden nervös und aggressiv, unkonzentriert oder was auch immer. Die Bandbreite ist gross, und wie gesagt, sehr individuell......

Und wenn gesunde Leute ( bei Diabetiker ist es etwas anders...) dann nichts zu essen bekommen, passiert in der Regel......NICHTS! Man fällt nicht um und stirbt nicht, meistens gehen die Hungergefühle vorbei und man ist wieder mehr oder weniger konzentriert, bei dem wo man gerade macht. Das ist mir wichtig zu betonen, weil viele oft glauben, es MUSS etwas gegessen werden, sonst kippt man um. Das passiert nicht so schnell, ausser man rennt gerade einen Marathon und isst und trinkt nicht, dann kommt man irgendwann in eine Unterzuckerung. Sonst sind wir gut darauf eingerichtet, auch mit Hunger klarzukommen.

Jetzt haben wir richtig Hunger und kriegen endlich was zu essen, wie spüre wir dann ob wir satt sind? Probiert es aus.....gar nicht so einfach.

Die einen essen stark über den Kopf, im Sinne von: „So, zwei Scheiben Brot müssen genügen....!“ . Andere essen was sie vorgesetzt bekommen, und wenn der Teller aufgegessen ist, ist genug (anerzogen!!). Viele essen oft über den Hunger hinaus, weil es soooo gut ist, oder sie essen zu schnell, und dann merken sie zu spät, dass sie schon zu viel gegessen haben, und übersatt oder pappsatt sind.

Dieses Gefühl kennen die meisten. Die Hose spannt, der Bauch ist rund, man ist müde und hat ein Völlegefühl. Wenn es viel zu viel war kann es auch zu Übelkeit kommen und vom schlechten Gewissen reden wir schon gar nicht....

Aber was ist nun satt oder genau die richtige Menge für jeden? Wie ist das körperliche Gefühl dazu? Weiss das jemand von Euch? Die die schon bei mir in der Beratung waren haben eine Übung dazu gemacht und wissen die Antwort........

An alle anderen, findet es raus und schreibt mir, was für Erfahrungen Ihr gemacht habt, das würde mich sehr freuen und Ihr kriegt ein Feedback dazu.......

Kleiner Tipp; Achtsam essen, dann spürt man alles besser.....

Es ist Sonntag, wir haben auf der Terasse gut gefrühstückt, alle Familienmitglieder machen was entspannendes für sich........ Ich überlege schon den halben Vormittag, über was für ein Thema ich wieder mal was schreiben könnte.......Mir ist schon bewusst, wie privilegiert ich bin: draussen unter dem Sonnendach sitzend, höre ich die Grillen zirpen, die Vögel zwitschern und das läuten der Glocken der weidenden Kühe, die bald auf die Alp gehen. Es kommen in mir Erinnerungen hoch, an Sommer im Majensäss, wo wir Kinder auf die Alp maschierten mit dem Milchkesseli in der Hand. So wird es eigentlich naheliegend, worüber ich schreiben könnte......

milch

So ganz neutral und obiektiv bin ich wahrscheinlich nicht, da ich auf einem Bauernhof aufgewachsen bin.

Dazu haben wir in der Schweiz auch eine sehr starke Milchlobby, was sich in den Ernährungsempfehlungen der SGE auch wiederspiegelt. Na ja, die Ernährungspyramiden sind in den verschiedenen Ländern ja eh nicht einheitlich, obwohl wir alle Menschen sind.

Das zeigt einmal mehr, dass Ernährung nicht für alle gleich ist, sondern sehr individuell...

In Mittel- und Nordeuropa wird von den meisten Leuten Milch und daraus hergestellte Produkte, dank einer Genmutation, gut vertragen. Wir sind die Ausnahme, das „Normale“ bei einem Grossteil der Weltbevölkerung ist eine Laktoseintoleranz im Erwachsenenalter. Das heisst, dass das Enzym Laktase zur Milchverdauung wenig oder gar nicht vorhanden ist...

Es gibt bei uns in der Schweiz auch 10-15 % der Bevölkerung, die eine Laktoseintoleranz haben, aber selbst für die sind Milch, Frischkäse, Butter und Rahm, je nach Menge, gut vertragbar. Käse und Joghurt sind sogar noch besser verträglich. Es gibt also physiologisch keinen Grund darauf zu verzichten.

Milch ist ein Naturprodukt, und das gefällt mir. Voraussetzung ist, dass die Kühe Gras und Heu zu fressen kriegen, wenn möglich Bio. Und dass ein Bauer nur so viele Kühe hat, wie sein eigener Boden ernähren kann. Dass zuerst die Kälber die Milch kriegen und nur das was mehr ist verkauft wird.

Von Grossbetrieben, die die Kühe wie Maschinen zur Milchproduktion halten und nur mit gekauftem Kraftfutter füttern, damit sie möglichst viel Milch geben, halte ich nicht viel. Vom grosszügigen Einsatz von Antibiotika, davon will ich gar nicht sprechen. Und die armen Viecher sehen ja nix anderes als ihren Stall.....

Zum Glück haben wir als Konsumenten dies in der Hand. Nicht jeder kann direkt zum Bauern oder auf die Alp mit dem Milchkesseli in der Hand, aber Biomilch oder auch Bergmilch kriegt man auch in der Stadt im Supermarkt.

Diese Milch und daraus hergestellte Produkte haben auch nachweislich ein besseres Fettsäureprofil als konventionelle Milch, das belegen Studien.

https://www.nzz.ch/wissenschaft/medizin/analyse-bestaetigt-besseres-fettsaeure-profil-1.18696268

Das heisst für mich aber auch nicht, dass man unmengen an Milch und Milchprodukten essen soll, hier ist es auch wieder eine Frage des Masses. Lieber zwei vollfette Portionen am Tag aus qualitativ guter Milch als viel mehr aus hochverarbeiteter, entrahmter UHT-Milch aus konventioneller Produktion. Nebenbei noch, Milch ist für mich ein Nahrungsmittel und nicht unbedingt ein Getränk für den Durst....

Was aber brauchen alle Veganer und viele andere Menschen als Milchersatz?

Es gibt inzwischen eine breite Palette an Milchersatz; Aus Soja, Reis, Lupinen, Getreide usw. Auch mit diesen Produkten habe ich selber Erfahrungen gemacht, diese haben wie auch für unseren Sohn gekauft, als er auf Kuhmilch negativ reagierte. Hat sich zum Glück von selber erledigt, er isst inzwischen Milchprodukte mit Mass, ohne Probleme.

Was bei diesen Milchersatzdrinks einfach zu sagen ist; die Grundstoffe müssen auch erst wachsen, durchlaufen verschiedene zum Teil aufwändige Arbeitsschritte. Zusatzstoffe wie Aromen, Vitamine, Mineralstoffe, Zucker und Öle müssen beigefügt werden, die Produktion ist auch nicht unbedingt ökologisch. Die Nährwerte sind auch dann noch nicht vergleichbar mit Milch. Und Milchersatzprodukte sind TEUER.

Wir würden besser den Biobauern für ihr naturprodukt Milch einen höheren Preis bezahlen....aber das wäre noch ein längeres Thema.

Ich gehe jetzt mal eine schöne Kuh fotografieren...... (siehe oben)

einfach sein

Eigentlich habe ich zu einem ganz anderem Thema angefangen zu schreiben, und fand den Faden einfach nicht wirklich. Ich bin nämlich alleine im Majensäss für ein paar Tage in den Ferien. Hier in der Nähe ist der Hof Zuort und die werben mit dem Slogan: „Wir haben nichts.“. Das trifft es genau, und das gefällt mir hier so gut. Das hat jetzt direkt nicht so viel mit Ernährung zu tun, denkt Ihr Euch vielleicht. Aber es hat für mich ganz viel mit Achtsamkeit und Wahrnehmung der eigenen Bedürfnisse, mit Genuss und Entspannung zu tun.

Morgens irgendwann aufwachen, weil einen kein Geräusch weckt, höchstens von ganz weit weg Kuhglocken.....ein bisschen lesen, bis der Hunger sich meldet.......aus dem Fenster schauen und ein strahlenden, wolkenlosen, blauen Himmel sehen. So blau wie hier ist er nirgends, habe ich mir mal sagen lassen.

Im freien Frühstücken.....den ersten Käse des Jahres, den ich gestern von der Alp geholt habe....selbstgemachtes Roggenbrot, selbstgemachte Nektarinen-Vanille Konfi, frische Alpbutter....gepunktetes Geschirr.....Blümchen auf dem Tisch, die ich gestern geschenkt bekommen habe. Wasser trinken, dass nur wenig oberhalb direkt von der Quelle kommt.....dazu Earl Grey Tee trinken, garantiert weit gereist, nicht gerade passend, aber ein Genuss.

Zwischendurch Schmetterlinge retten, die sich ins Haus verirrt haben...

Ganz schnell abwaschen, kehren und solche Dinge machen, die leider auch gemacht werden müssen...

Und dann, einfach Zeit haben.... machen worauf ich Lust habe.

Ewig in die Wolken schauen....Feldstecher nehmen und über die Waldgrenze wandern.....Berge anschauen, vielleicht sehe ich den Bartgeier oder Gämse..

Irgendwann kommt der Hunger, erst dann etwas Mitgenommenes essen. Es muss ja nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt ein Mittagessen für die Familie gekocht werden, wie im Alltag.....

Zum Bach laufen, und mich mit dem Bikini und einem guten Buch in die Sonne legen....dem Wasser zuschauen, wie es sich seinen Weg über die Steine sucht....vielleicht etwas dösen, dem Geräusch der Insekten lauschen...

Viele Fotos machen, weil ich Dinge sehe, auf die ich sonst gar nicht so achte.......Schmetterlinge an einer Wasserpfütze....Wolken, zu jeder Tageszeit in verschiedenen Formen und Farben... immer wieder die zwei gleichen Berge zur gleichen Zeit und darüber staunen, dass es jeden Tag anders aussieht...

Gegen Abend eine weile Yoga machen....merken, wie man nach wenigen Tagen regelmässigen Übens kleine Veränderungen spürt und geschmeidiger wird.....

Feuer im Herd und im Ofen machen, damit man später kochen kann und es Abends in der Stube gemütlich ist... draussen vor der Hütte Gemüse schnippeln...mit den Pfannen auf dem Holzherd jonglieren, damit nix zu heiss wird, aber trotzdem zusammen gar ist...

Zum würzen wilden Thymian im Gras suchen....und in der Wiese daneben wilden Kümmel und Schafgarbe für den Tee.

Mich auf meinen Mann freuen, der gleich kommen wird...zusammen essen, dazu ein Glas Wein trinken, reden.....den Rehen zuschauen, die jeden Abend an der gleichen Stelle grasen.......

Wenn wir müde sind, mit offenem Fenster in absoluter Ruhe schlafen....

Das ist so ein Privileg, so Ferien machen zu dürfen, Energie zu tanken für den Alltag. In zwei Wochen kommen wir mit der ganzen Familie nochmal hierher....und jedes Jahr wieder...

Ich wünsche Euch allen, dass Ihr auch so ein persönlichen Rückzugsort habt oder findet...

Essen mit Kindern

Da ich in den Ferien im Majensäss war, was Ihr ja bereits vom letzten Blog wisst, hatte ich viel Zeit zum lesen. Was ich viel und gerne mache und vor allem alles querbeet. Zum Beispiel auch endlich wieder Aufgespartes zum Thema Essen und Ernährung, unter anderem auch über Kindernernährung. Das ist ja auch bei mir immer noch und wieder Thema....Einerseits sind unsere Kinder schon fast erwachsen, zumindest der Erste und der Zweite ein Pubertier, wo eh vieles gegenteilig gemacht wird als gewünscht. Andrerseits haben wir regelmässig Besuch von einem ganz herzigen Kleinkind, das mit uns isst. Da habe ich mich ein wenig reingelesen und mir meine Gedanken dazu gemacht.....

Und falls jetzt hier an dieser Stelle einige von Euch denken: "Mich betrifft es ja nicht, ich habe keine Kinder bei mir zum Essen", da gibt es ev. das eine oder andere Aha-Erlebnis, wenn man an die eigene Kindheit zurückdenkt, wie damals mit dem Thema Essen umgegangen wurde und wie man selber dadurch geprägt wurde....

Das Essverhalten unserer Kinder wird von uns als Bezugspersonen und Vorbilder geprägt. Auch äusseren Einflüssen spielen, je älter die Kinder werden, eine grosse Rolle. Schaut mal bewusst, was in der Werbung zwischen Kinderfilmen und -Serien für Nahrungsmittel gezeigt werden, Haarsträubend!

Diese Erkenntnisse sind ganz wichtig! Wir selber haben die Verantwortung wie und was unsere Kinder später essen, welche Rituale sie übernehmen, was ihnen wichtig ist, ob sie selber kochen, was sie einkaufen.

Die Zeit verändert auch hier die Ansichten. Galt bei unseren Grosseltern z. B. noch, dass Kinder am Tisch ruhig sein mussten, alles aufgegessen werden musste, was früher in Zeiten der Nahrungsknappheit noch Sinn machte, u.s.w. so ist dies heute völlig überholt, aber dazu später mehr....auch ich würde jetzt bereits einige Dinge anders machen als ich dies bei unseren Kindern gemacht habe.

Das Ziel ist, dass Kinder zusammen mit Erwachsenen in einer entspannten Atmosphäre zufrieden essen

Die, für mich, wichtigsten Punkte um dies zu erreichen, versuche ich mal aufzuzählen:

1. Eine gute Mahlzeit beinhaltet

Eine Mischung verschiedener Speisen, sorgfältig zubereitet und schön angerichtet, für alle Sinne ein Erlebnis und die Mahlzeit findet mit der Familie und in entspannter Stimmung statt.

2. Auswahl und Menge

Die Eltern bestimmen die Auswahl, das Kind bestimmt die Menge und was es isst. Es muss nicht aufgegessen werden, das beeinflusst das Gefühl für Hunger und Sättigung bis ins Erwachsenenalter und hat einen negativen Einfluss aufs Gewicht. Grössere Kinder sollen selber schöpfen dürfen. Wenn mehrere Speisen auf dem Tisch sind, wird das Kind eher etwas davon essen. Aber auch keine anderen Alternativen und Extrawürste anbieten!! Auch wenn ein Kind wenig oder nichts gegessen hat, gibt es erst wieder bei der nächsten Mahlzeit etwas.

3. Kein Zwang

Dies erzeugt nur Gegenwehr, und der Genuss geht völlig verloren. Kinder probieren auch 10-15 mal etwas neues um es vielleicht erst dann zu mögen. Immer wieder vorsetzen und selber Vorbild sein. Kinder lernen nicht „essen, was sie mögen“ sondern „mögen, was sie essen“!

4. Auf Augenhöhe

Zum Probieren einladen. Z.B. bei einem neuen, unbekannten Gericht: „Das sieht jetzt vielleicht etwas komisch aus, ich war auch vorsichtig, als ich es probiert habe, aber jetzt schmeckt es mir. Vielleicht magst Du es auch mal probieren?“

5. Essen nicht als Belohnung oder Nichtessen als Bestrafung

Z. B.:„Das Dessert kriegst du erst, wenn Du alles aufgegessen hast!“ oder „Erst wenn Du das Gemüse gegessen hast, gibt es noch Fleisch...“. „Weil Du brav warst, gibt's jetzt noch ein Eis“ oder „ Weil Du nicht brav warst, geht's heute ohne Essen ins Bett“. Mit solchen Verhaltensweisen werden andere Gefühle als Hunger mit dem Essen assoziiert. Die Folgen als Erwachsener sind, dass man sich über Essen belohnt, danach ein schlechtes Gewissen hat oder andere Gefühle damit kompensiert.

6. Moralische und Rationale Argumente bringen nichts

„Jetzt iss etwas Gemüse, das ist gesund und hat Vitamine drin, die du brauchst“ oder „Die armen Kinder in Afrika wären froh dies essen zu können“ oder „ Wenn du weiter so ungesund isst, wirst du dick!“. Solche Argumente verunsichern ein Kind eher, als dass es deswegen isst oder nicht isst. Und es soll vor allem nicht in „gute“ und „schlechte“ Lebensmittel eingeteilt werden, das prägt auch ein Leben lang, bewirkt eher ein schlechtes Gewissen und nicht ein genussvolles Essverhalten.

7. Regeln, Haltungen, Werte, Rituale

Immer wieder mal hinterfragen und anpassen, ev. an die eigene Kindheit zurückdenken und sich fragen: was war angenehm, was überflüssig? Was möchte ich vermitteln und weitergeben? Klare Abläufe und Rituale verhindern Diskussionen.

8. Restriktionen und Verbote

So wenige wie nötig. Alles was beschränkt ist besonders Attraktiv. Ist aber bei Süssigkeiten und Süssgetränken fast unumgänglich. Aber auch hier (siehe Punkt 2), die Eltern bieten an. Wenn man zum trinken immer Wasser und als Genuss einmal am Tag eine Portion (Handvoll, Kinderhand) Süssigkeiten anbietet, ist das auch eine Möglichkeit.

9. Einkaufen und Kochen

Kinder von der Menueplanung über das Einkaufen bis hin zum Kochen miteinbeziehen. Es wird viel eher probiert, wenn man mitbestimmen darf (punkt 4). Auch ein zweijähriges Kind kann mit einem stumpfen Kindermesser etwas weiches auf einem Brettchen schneiden oder mit Hilfe mal in einem Topf rühren.

Und zum Schluss, kurz zusammengefasst:

10. Genuss vorleben

Selber essen geniessen, nicht in gesunde und ungesunde Nahrungsmittel einteilen, nicht werten. Flexibles Essverhalten vorleben.

wasser

foto: georg luzzi www.scena.ch

Manchmal frage ich mich, ob es uns eigentlich bewusst ist, wie privilegiert wir sind, dass wir immer frisches Wasser vom Wasserhahn haben? Bei uns hier im Unterengadin wahrscheinlich sogar Mineralwasser? Der eine oder andere wird sich jetzt wahrscheinlich fragen, wie ich darauf komme, über so was banales zu schreiben. Aus folgenden Gründen:

1. Endlich habe ich mal den Film „Bottled Life“ angeschaut, der davon erzählt, wie ein Schweizer Lebensmittelgrosskonzern auf der ganzen Welt Wasserrechte aufkauft, das Wasser abfüllt und für teures Geld verkauft. Was vor allem in ärmeren Ländern fatale Folgen für die betroffene Bevölkerung hat. Kein Zugang zu frischem Trinkwasser, Rückgang des Grundwassers, kein Geld, um das abgefüllte, teure Wasser wieder zu kaufen! Da nützt es wenig, dass besagter Grosskonzern den Leuten zum Teil das Wasser wieder in Flaschen vor die Tür stellt.....Aber schaut selber, hier der Link: http://www.bottledlifefilm.com .

2. Kürzlich las ich in einem Blog über eine neue „Challenge“ ( ja, so nennt man heutzutage eine Herausforderung). Und ja, ich lese auch Blogs, und schreibe nicht nur meine eigenen....

Es gibt unmengen von Videos auf Youtube von immer wieder neue Challenges. Leute die um die Wette essen, sich öffentlich komisch benehmen oder meist etwas wenig sinnvolles machen. Z.B. Die „Ice bucket challenge“, sich einen Kübel voll Eiswürfel über den Kopf zu leeren oder irgendwo an einem belebten Ort "Füdliblutt" durchzurennen...

Über Challenges mit Lebensmittel will ich gar nicht erzählen, weil es mich aufregt! Sucht selber im Net, falls es Euch interessiert.

Aber über eine Herausforderung will ich Euch erzählen: 30 Tage nur Wasser zu trinken. Na ja, dachte ich mir, das ist ja gar nicht schwer, ich trinke ja eh meistens Wasser. Aber das hiesse ja dann auch keine Cola, Säfte, Alkohol, Kakau, die hochgelobten Smoothis, Tee und Kaffee usw. Ich wäre ja nur ein halber Mensch ohne meinen geliebten Earl Grey am Morgen....

Aber genau das finde ich das faszinierende daran, wie wäre das? Was würde das mit mirmachen? Das Problem sehe ich dabei bei den (wenn auch selbstauferlegten) Verboten. Das ist auch in meinen Beratungen oft ein Thema. Je Verbotener, je attraktiver, man denkt dann doch nur noch daran was man nicht essen/trinken soll und darf....

Die Erfahrungen von denjenigen, die das mit den 30 Tagen nur Wasser selber ausprobiert haben, sind schon faszinierend. Von Gewichtsreduktionen von 1-3 Kilos, mehr Energie haben bis Kopfschmerzen und Dauermüdikeit vom Koffeinentzug in den ersten Tagen ist die Rede. Wobei mich beides nicht erstaunt. Die grössten Dickmacher sind die Getränke. Unbemerkt schleichen sich viele Kalorien in den Körper, die man nicht registriert, weil sie ja nicht „gegessen“ sind. Das Sättigungsgefühl bleibt völlig aus. Ich möchte auch hier nicht mit Kalorientabellen und Vergleichen kommen, aber Apfelsaft hat noch mehr Kalorien als Cola und ein Smoothie ersetzt, je nach Zutaten, auch locker das Frühstück für zwei Tage.

Alkohol bewirkt, nebst dem hohen Energiegehalt, dass man Hunger davon bekommt und dann die gegessenen Kalorien auch noch besser in die „Polster“ einlagert....Die grössten Dickmacher sind die Getränke!!

Kopfweh durch Koffeinentzug kommt vor, weil Kaffee und Schwartee halt auch Genussmittel und leichte Suchtmittel sind. Und wie das Wort schon sagt „Genussmittel“ und nicht primär zum Durstlöschen gedacht.

Man würde auf jeden Fall der Übergewichts- und Diabetesepidemie, Fettleber usw. etwas entgegensetzen mit viel Wasser trinken.

Unser Wasser schmeckt gut und ist der beste Durstlöscher. Trinkt mindestens 1 1/2 bis 2 Liter davon, alle anderen Getränke sind Genussmittel und nicht zum Durstlöschen geeignet (Kräutertee mal ausgenommen, aber das ist ja auch fast nur Wasser mit Geschmack!) Und nach dem Film „Bottled Life“ denkt manch einer vielleicht auch anders über abgefülltes Wasser....

Falls jemand von Euch das ausprobiert mit dem Wasser, würde ich mich sehr freuen, von Euren Erfahrungen zu hören. Ich werde weiterhin meinen Tee, manchmal zu einem guten Essen ein Glas Wein, nach einem kalten Tag auf den Skiern ein Kakao trinken. Es kommt wie immer auf die Menge und auf die Wahrnehmung an. Genuss geniessen.....

Meine Lieblingsblogs.

https://www.quarksundso.de

http://www.ugonder.de

Erfahrung von der Challenge:

http://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/water-challenge-geschafft-ich-durfte-einen-monat-nur-wasser-trinken_id_7395270.html